Als ich 1999 als Assistenzarzt einer psychosomatischen Spezialstation für Angststörungen und Zwangserkrankungen auf eine Spezialstation für Essstörungen versetzt werden sollte, war ich alles andere als begeistert - nichts Essen wollen, hungern, freiwilliges Erbrechen und schlimmstenfalls gar daran sterben oder sich zu überfressen - das war mir fremd, unverständlich und unheimlich und hat mich  auch wütend gemacht. Es half nichts.

Und in der Tat, es ist eine eigene Welt in die Menschen mit Essstörungen häufig regelrecht abtauchen, schwer für sie selber und für die Angehörigen zu verstehen und manchmal schwer für alle zu erreichen.

Ich bin dabei geblieben mit Menschen mit Essstörungen zu arbeiten. Warum bloß? Ich glaube ich mag die besondere Sensibiltät und die häufig beeindruckende Kraft, die in der Essstörung gefesselt ist. Naja, vielleicht auch ganz einfach, weil es leichter ist bei etwas zu bleiben, was man schon kennt ;-).

Auf den kommenden Seiten möchte ich kurz ganz spontane Einstellungen und Gedanken zu den verschiedenen Essstörungen vermitteln um Ihnen eine Eindruck zu vermitteln, ob meine Art zu Ihnen passen könnte.